Was ein intelligentes Zuhause wirklich kostet
System, Umfang und Funktionalität der Geräte bestimmen den Preis
Das Licht nach aktueller Stimmung verändern, alle Jalousien im Haus mit nur einem Tastendruck öffnen oder schließen, den Sonnenschutz automatisieren, für jeden Raum eine individuelle Wunschtemperatur festlegen oder per Zentral-Aus-Funktion sicher sein, dass beispielsweise das Bügeleisen definitiv ausgeschaltet ist: Smarte Technik für das Zuhause kann den Alltag sicherer und bequemer machen sowie obendrein beim Energiesparen helfen. Für technikaffine Haus- oder Wohnungseigentümer ist es eine spannende Frage, wie viel Geld sie in die Hand nehmen müssen, um das eigene Heim durch intelligente Geräte zu einem Smart Home zu machen.
Mit ihrer umfassenden Produktdatenbank haben die Experten des Verbraucherportals home&smart einen Marktüberblick und geben eine Orientierung für die notwendige Ausstattung des intelligenten Zuhauses für Anwendungen wie Licht- und Heizungssteuerung, Unterhaltung, Automation und Sicherheit. „Danach kann ein Haushalt bereits ab 2.000 Euro zum echten Smart Home werden“, erklärt Ellen Lankenau von der Weser-Elbe Sparkasse.
„Die intelligenten Geräte für den Haushalt werden die Wohnungen der Verbraucher schneller erobern, als man sich das im Moment noch vorstellen kann. Sie werden rasch noch einfacher und kostengünstiger werden und in immer mehr Haushalten Einzug halten“, prognostiziert Thilo Gans, Digitalexperte bei home&smart. Starterpakete können ein Einstieg in das Smart Home sein, aber wer wirklich mehr Komfort in seinem Zuhause will, muss etwas mehr ausgeben.
Die Investitionsbereitschaft ist vorhanden. Nach einer Umfrage von Statista haben fast 50 Prozent der Deutschen in den letzten 12 Monaten zwischen 150 und 1.000 Euro für ihre Heimvernetzung ausgegeben. „Wer sich richtig informiert, kann sein Budget sinnvoll und wirtschaftlich einsetzen“, so Ellen Lankenau, Expertin für Modernisierungsfinanzierungen bei der Weser-Elbe Sparkasse.
Um die Preise für ein Smart Home bestimmen zu können, haben die home&smart-Experten Musterpakete für Standardausstattungen mit verschiedenen Systemen definiert und mögliche Produktkombinationen damit abgeglichen. Auf Basis der Analyse wird klar: Nicht nur nach Art und Umfang des Smart Home-Systems schwanken die Kosten für ein Smart Home beträchtlich. Auch durch Auswahl und Kombination der Produkte ergeben sich unterschiedliche Kosten. „Der Preis eines Smart Home-Systems ist vor allem abhängig von der Systemwahl selbst, aber auch vom Umfang der eingesetzten Komponenten und deren Funktionen“, erklärt David Wulf, Technikfachmann beim Verbraucherportal home&smart.
Es gibt viele Smart Home-Systeme am Markt. Die richtige Systemwahl hängt von einigen Faktoren ab. Der Preis spielt dabei natürlich eine große Rolle, sollte aber nicht das alleinige ausschlaggebende Kriterium sein. Weitere wichtige Faktoren sind das Angebot an erweiterbaren Komponenten und die Kompatibilität zu anderen Funk-Systemen und Verschaltungsplattformen wie Alexa, Apple HomeKit oder IFTTT. Diese bieten verschiedene Steuermöglichkeiten wie Sprachsteuerung, Tabletsteuerung und Wandschalter. Teure Produkte haben häufig den Vorteil, dass sie sich mit vielen Komponenten vernetzen lassen, ein besonders hochwertiges Design haben oder höherwertige Materialien einsetzen.
„Zum Einstieg in das intelligente Zuhause sollte man sich Gedanken machen, welche Bereiche das Smart Home langfristig abdecken soll“, rät Wulf. Abhängig von der Systemwahl können damit zusätzliche Kosten verbunden sein. Bei der Wahl eines leitungsgebundenen Systems etwa entstehen Installationskosten bei der Leitungsverlegung. Nachrüst-Funksysteme sind in den allermeisten Fällen für die Selbstmontage geeignet, vorausgesetzt es besteht ein Grundverständnis für den Umgang mit Smartphone und PC.
Einen großen Einfluss auf die Kosten hat die Anzahl der eingesetzten Geräte. Je mehr Geräte benötigt werden, desto höher steigen die Kosten sowohl für das System als auch für die Smart Home-Installation im Falle von kabelgebundenen Systemen. Maßgeblichen Einfluss auf die Geräteanzahl haben auch die Wohnraumgröße, Raumanzahl und die Funktionsvielfalt. Insbesondere die Wohnraumgröße kann einen hohen Skaleneffekt bewirken.
Nicht so sehr ins Gewicht fallen Apps und Cloud-Dienste oder die Energiekosten. Dennoch können hier monatliche Kosten für die Bereitstellung des Fernzugriffs per Smartphone oder das Speichern von Überwachungsvideos entstehen. Sie liegen im Durchschnitt bei fünf bis zehn Euro im Monat. Kabellose Geräte im Smart Home haben grundsätzlich einen geringen Energiebedarf, damit sie möglichst lange ohne Batteriewechsel auskommen.
Die berechneten Kosten für einen Singlehaushalt und einen Familienhaushalt bilden Beispielszenarien ab, die eine gute Orientierung für den jeweiligen Bedarf geben. Beispielhaft basiert das erste Szenario auf der offenen Qivicon-Plattform, das zweite auf dem beliebten Apple HomeKit-System.
Für die Vollausstattung einer 4-ZKB-Wohnung werden mit Qivicon rund 4.600 Euro veranschlagt. Ein Singlehaushalt mit Apple HomeKit-kompatiblen Geräten kostet knapp 2.200 Euro. „Dabei besteht natürlich unbegrenzt Luft nach oben. Basis dieser Berechnung bildet die Standardausstattung“, verdeutlicht Finanzexpertin Ellen Lankenau. „Das System wächst also mit seinen Aufgaben, der Smart Home-Preis steigt zusammen mit dem Komfort, der Sicherheit und den langfristigen Energiesparmöglichkeiten“, so das Fazit von Ellen Lankenau.
So wird auch die Finanzierung smart
Für Investitionen in ein smartes Eigenheim steht die Weser-Elbe Sparkasse gern beratend zur Seite. Mit dem Modernisierungskredit wird die Finanzierung so richtig smart. So könnten beispielsweise die monatlichen Aufwände für ein Darlehen in Höhe von 10.000 Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren bei knapp 100 Euro liegen, bei 15 Jahren um die 70 Euro.
Weitere Informationen gibt es unter Tel. 0471 4800-0 oder wespa.de/immo
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