Vor der Baufinanzierung steht die Beratung

Ein Hausneubau erfordert eine gute Planung und gründliche Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Finanzierung, sagt Jana Zavgorodnij, Immobilienfinanzierungsberaterin bei der Weser-Elbe Sparkasse (WESPA). „Bevor man loslegt, sollte man sich unbedingt bei uns beraten lassen.“ Denn Neubau sei nicht gleich Neubau, deswegen sei jede Finanzierung individuell.

„Grundsätzlich ist es schon ein großer Unterschied, ob bereits ein Grundstück vorhanden ist oder erst eines erworben werden muss“, macht die Expertin klar. Das habe zum einen Auswirkung auf die Finanzierungssumme. So rechne man bei Vorhandensein eines Grundstücks mit etwa 300.000 Euro, im anderen Fall mit 450.000 bis 500.000 Euro. Für Kauf und Erschließung eines Grundstücks kalkuliere man etwa 100.000 bis 120.000 Euro. Ein vorhandenes Grundstück könne auch als Eigenkapital angesehen werden – wenn es abbezahlt ist.
Eigenkapital beeinflusst Kreditkonditionen positiv
Das Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle bei der Baufinanzierung, da es die Kreditkonditionen positiv beeinflusst. Zum Eigenkapital gehören beispielsweise neben einem abbezahlten Grundstück auch Guthaben auf Giro- und Sparkonten, Bausparguthaben, Geldanlagen wie Aktien sowie Fonds.
„Jede Finanzierung wird genau durchgerechnet. Dabei sind für den Bauherren Darlehenshöhe und -laufzeit, Zins und monatliche Tilgung wesentliche Faktoren“, betont Jana Zavgorodnij. Sie hat beobachtet, dass viele vorher gar nicht wussten, wie hoch eine monatliche Rate sein kann. Sie gibt Beispiele: „Bei einer Finanzierungssumme von 300.000 Euro liegt die Rate bei etwa 1.375 Euro bei einem Tilgungssatz von 1,5 Prozent und einem Zins von aktuell 4 Prozent.“ Der Zinssatz könne jedoch stark abweichen und müsse individuell betrachtet werden, je nach Eigenkapitalhöhe, macht sie deutlich. Bei einem Neubau mit Grundstückskauf rechne man mit einem Volumen von 450.000 bis 500.000 Euro, die Rate liegt hier bei etwa 2.200 Euro.
Der Darlehensbetrag wird übrigens auch nicht auf einmal ausgezahlt, sondern schrittweise. „Das bedeutet auch, dass die Zinsen nur auf diesen Teilbetrag gezahlt werden müssen“, erläutert die Beraterin. Zudem würden die Kunden ständig begleitet und unterstützt. „Wir machen uns auch zwischendurch immer mal wieder ein Bild vom Baufortschritt und schauen, ob alles im Zeitrahmen liegt.“ Schließlich solle der Neubau ja auch keine ewige Baustelle, sondern letztendlich das neue Zuhause werden. (chb)