Kleingeld einzahlen – was steckt eigentlich dahinter?

Kleingeld einzahlen – was steckt eigentlich dahinter?

Hinter den Kulissen: Handhabung und Hintergründe

In Euren Sparschweinen, Einweckgläsern oder Flaschen hat sich eine ganze Menge Kleingeld gesammelt? Super! Ab damit zur Sparkasse und das Geld dem Konto gutschreiben lassen. Aber habt Ihr Euch schon einmal überlegt, welcher komplexe Prozess hinter der Einzahlung von Münzgeld steckt?

Typischer Kreislauf des Bargelds

Zusätzliche Aufgaben für die Sparkassen

Im Laufe der letzten Jahre hat die Deutsche Bundesbank immer mehr Aufgaben an Filialbanken wie uns als Sparkasse übertragen. Beispielsweise dürfen wir Münzgeld nur noch sortenrein und rolliert zur Bundesbank bringen. Das bedeutet: Viel mehr Arbeit als vorher, da Kleingeld nicht nur gezählt und geprüft, sondern auch bearbeitet wird.

Weniger Filialen der Bundesbank

Auch die Filialdichte der Deutschen Bundesbank hat abgenommen. Während im Jahr 2000 noch 129 Filialen vorhanden waren, sind es heute nur noch 35. Die Folge: Längere Transportwege für das Bargeld und entsprechend steigende Kosten für Wertdienstleister, die wir übernehmen müssen.

Einsatz von Wertdienstleistern

Mittlerweile arbeiten wir – wie viele andere Sparkassen auch – mit den sogenannten Wertdienstleistern, um den steigenden Ansprüchen der Deutschen Bundesbank gerecht zu werden. Diese Drittanbieter holen das Geld bei uns ab. Anschließend wird es von ihnen gezählt, geprüft und rolliert zur Deutschen Bundesbank gebracht. Gleichzeitig transportieren die Wertdienstleister frisches Bargeld zurück in unsere Filialen und befüllen die Automaten.

Bargeld wird auf Echtheit und Umlauffähigkeit geprüft

Um unerwünschte Doppelgänger aus dem Verkehr zu ziehen, trat 2015 die Münzgeldprüfverordnung in Kraft. Mit der Pflicht auch Münzgeld zu kontrollieren, haben die Sparkassen einiges verändert – mit Erfolg. Im Jahr 2013 entstand durch rund 52.000 gemeldete falsche Münzen ein geschätzter, maximal möglicher Schaden von 100.000 Euro. Im Jahr 2015 waren es nur noch 34.000 Münzen und ein geschätzter maximal möglicher Schaden von 68.000 Euro.

Steigende Kosten in den Geschäftsstellen

Diese Erfolge sind nur mit großem zusätzlichem Aufwand möglich. Möchte die Sparkasse das gleiche Leistungsangebot für Münzgeld ihren Kunden anbieten wie vor der Münzgeldprüfverordnung, kostet das Geld. Der Investitionsaufwand einer mittelgroßen Sparkasse würde bei ca. 400.000 Euro liegen. Umfassende Prüf- und Meldeprozesse an die Deutsche Bundesbank verursachen weitere Kosten.

Bargeldlogistik wird komplexer

Die Vielzahl neuer Auflagen und rechtlicher Bestimmungen hat die Bargeldlogistik für uns erheblich komplexer gemacht. Dennoch ist es weiterhin unser Anspruch, Euch zuverlässig und sicher mit Bargeld zu versorgen.

Kosten für die Einzahlung von Münzen

Ab dem 02.12.2022 berechnen wir Privatkunden gemäß unseres aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnisses für das Einzahlen von Münzen 4,50 €. Ausgenommen hiervon sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Girokonto Start Konto).

Warum tun wir dies? Die Vielzahl neuer Auflagen und rechtlicher Bestimmungen hat die Bargeldlogistik für uns nicht nur erheblich komplexer, sondern auch zeitlich und finanziell aufwendiger gemacht. Wir geben diese Kosten an die Kunden weiter, die den Service in Anspruch nehmen. Es handelt sich also um keine Gebührenerhöhung, die wir mit der Gießkanne für alle unsere Kunden vornehmen, denn nicht jeder Kunde nutzt diesen Service.

Alternativen zum Bargeld

Inzwischen gibt es viele Alternativen zum Bargeld. Und Münzen werdet Ihr nicht nur in der Sparkasse los, sondern auch an anderen Stellen. Weitere Infos dazu und vieles mehr erfahrt Ihr im Artikel „Bargeld: Völlig überholt oder nicht wegzudenken?“

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