FRoSTA AG erhält den Unternehmenspreis Weser-Elbe – herausragende Leistungen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Foto: Ralf Masorat
v. l. n. r.: Nils Schnorrenberger (Geschäftsführer der BIS), Katja Link (Leiterin der Agentur für Wirtschaftsförderung für den Landkreis Cuxhaven), Thorsten Krüger (Landrat des Landkreises Cuxhaven), Felix Ahlers (CEO der FRoSTA AG), Rolf Sünderbruch (Vorstandsvorsitzender der Weser-Elbe Sparkasse), Melf Grantz (OB der Seestadt Bremerhaven), Dr. Matthias Fonger (Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven) und Prof. Dr. Dr. h. c. Alexis Papathanassis (Rektor der Hochschule Bremerhaven).
FRoSTA AG erhält den Unternehmenspreis Weser-Elbe für herausragende Leistungen, die einen bedeutenden Beitrag zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz in unserer Region darstellen.
Zum siebten Mal wird der Unternehmenspreis Weser-Elbe für die Seestadt Bremerhaven und den Landkreis Cuxhaven im Rahmen eines Festaktes im Stadttheater Bremerhaven verliehen. In diesem Jahr erhält die FRoSTA AG die namhafte Auszeichnung. Das seit über 60 Jahren bestehende Traditionsunternehmen zeichnet sich durch besondere unternehmerische Leistungen in den Bereichen ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit sowie durch die Fokussierung auf die Region aus.
„Der FRoSTA Konzern hat sich sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig ausgerichtet und für die Zukunft aufgestellt. Insbesondere die Einführung des Reinheitsgebotes vor über 20 Jahren gibt dem Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal, welches wohl in keinem anderen Konzern zu finden ist“, verkündet Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, das Jury-Urteil.
Geschichte begann vor über 60 Jahren
1954 beteiligte sich der damalige Textilunternehmer Adolf Ahlers an einer Fischfangreederei, die den Fischfangtrawler „Maria von Jever“ in Dienst stellte. Diese Investition in die Lebensmittelbranche legte den Grundstein der Unternehmensgeschichte. Bereits 3 Jahre später nahm Ahlers die „Sagitta“ – eines der ersten Fang-Fabrikschiffe Deutschlands – in Betrieb. Diese bot die Möglichkeit der Filetierung und Schockfrostung direkt an Bord. Die Marke FRoSTA wurde 1961 als Warenzeichen eingetragen, und die FRoSTA Handelsgesellschaft mbH wurde von seinem Sohn, dem Geschäftsführer Dirk Ahlers, gegründet.
In den siebziger und achtziger Jahren wurde die Erweiterung der Produktion von Tiefkühl-Fisch, -Fertiggerichten, -Gemüse und -Obst vorangetrieben. 1997 erfolgte dann die Umbenennung in FRoSTA AG. Zwei Jahre später stieg FRoSTA in den polnischen Tiefkühlkostmarkt ein.
Heute ist FRoSTA in sieben Ländern mit 1.665 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv und produziert Produkte in drei Werken innerhalb Deutschlands und einem Werk in Polen. Die Tiefkühlprodukte sind im Supermarkt erhältlich und bieten eine umfangreiche Produktpalette von Fisch, über Fleisch bis hin zu vegetarischen und veganen Gerichten, Kräutern und Obst.
Reinheitsgebot seit 2003 für alle deutschen Produkte
Das FRoSTA-Reinheitsgebot wurde von CEO Felix Ahlers für alle Produkte in Deutschland eingeführt. Seit 2003 produziert das Familienunternehmen nach dem „Original Frosta Reinheitsgebot“. Alle Produkte werden ohne Zusätze wie Farbstoffe, Aromen, Geschmacksverstärker, Emulgatoren, Stabilisatoren, chemisch modifizierte Stärken und gehärtete Fette hergestellt. Diese Qualitätsumstellung brachte dem Konzern – zum ersten Mal in der Firmengeschichte – durch die damit verbundene Preiserhöhung der Produkte, einen enormen Umsatz- und Gewinneinbruch. Die Akzeptanz der Kundinnen und Kunden für das neue Konzept, ohne Zusatzstoffe zu produzieren wuchs schnell und der Umsatz konnte wieder gesteigert werden.
Aktueller denn je: Die Menschen möchten wissen, was sie essen
„Unsere Zutaten sind die Grundlage für Qualität und Nachhaltigkeit unserer Produkte“, so Felix Ahlers. Seit Einführung des Reinheitsgebotes wird die Marke FRoSTA bei Verbrauchern in Deutschland jedes Jahr immer beliebter und ist seitdem um +574 % gewachsen. Das zeigte nicht nur die steigende Bedeutung von Essen ohne Zusätze, sondern auch, dass die Menschen wissen möchten, was sie essen. Aus diesem Grund tritt FRoSTA seit vielen Jahren für eine verbraucherfreundlichere Deklaration von Lebensmitteln ein.
Transparenz wird bei FRoSTA großgeschrieben
Eine aktuelle Studie zeige auch, dass die Menschen sich mehr Transparenz auf Lebensmittelverpackungen wünschen. Seit 2015 druckt FRoSTA, als einzige Lebensmittelmarke, die Herkunftsländer aller Zutaten direkt auf die Verpackung und setzt sich für mehr Transparenz bei Lebensmitteln ein. Ferner fordert FRoSTA eine Reform des Lebensmitteldeklarationsrechts. Maximale Transparenz und Nachhaltigkeit sind Gründe für die bereits viermalige Auszeichnung FRoSTAs mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
Regionales Engagement als Selbstverständlichkeit
Jedes Jahr spendet das Unternehmen 2% der Dividendensumme für soziale Projekte, sowohl in der Umgebung der FRoSTA-Standorte als auch in den Herkunftsländern der Zutaten. „Wir finden, dass wir für beides Verantwortung tragen“, betont der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers. Das Besondere: alle FRoSTA-Mitarbeiter sind über das Intranet aufgerufen, gemeinnützige Projekte in der Region vorzuschlagen, die unterstützt werden sollen.
Kochschule im Klimahaus Bremerhaven
Im Klimahaus Bremerhaven eröffnete 2015 die FRoSTA-Kochschule. Mit der Kochschule engagiert sich das Unternehmen am größten Standort Bremerhaven für dieses soziale Projekt, auch weil Bremerhaven die Stadt in Deutschland mit der höchsten Kinderarmut ist. Hier lernen Kinder kochen – und zwar ohne jegliche Fertigprodukte. Nicht einmal eine fertige Gemüsebrühe kommt in den Rezepten vor. „Dass wir selber Tiefkühlgerichte herstellen, von denen ja viele auch schon fertig sind, sehen wir nicht als Widerspruch an – im Gegenteil: Kinder sollten lernen, wie man zum Beispiel eine frische Tomatensauce macht und warum eine Suppe ohne Brühwürfel viel besser schmeckt. Denn nur wer kochen kann, wird gute Lebensmittel ein Leben lang zu schätzen wissen“, ergänzt Felix Ahlers. 2016 entstand die Idee, die Kochschule in Bremerhaven zusätzlich für Kochveranstaltungen mit Flüchtlingen zu nutzen, um einen Beitrag zur Integration zu leisten. Seitdem kochen und essen dort Kinder und Erwachsene aus den verschiedensten Ländern regelmäßig miteinander.
Fokus auf ökonomische Nachhaltigkeit
Die Lieferanten der FRoSTA AG haben einen Verhaltenskodex einzuhalten, so spielen hohe ethische und soziale Maßstäbe bei der Beschaffung von Zutaten eine große und entscheidende Rolle. CO2-Emissionen, die während der gesamten Lebenszyklen eines Produktes entstehen, werden berechnet. Ein umfassendes Umweltmanagementsystem wird immer weiter perfektioniert, so kann der CO2-Fußabdruck eines Produktes bereits während der Entwicklungsphase – quasi per Knopfdruck – berechnet werden. Bereits seit 2011 berechnet das Unternehmen jährlich seine Unternehmensklimabilanz, so ist zu jedem Zeitpunkt deutlich erkennbar, welche Bereiche noch optimiert werden müssen und welche Ziele es zu erreichen gilt.
Gläserne Produktion
Seit 2015 können alle Menschen die Produktion beobachten, durch ein Glasfenster direkt „Am Lunedeich“ sieht man bespielweise wie Fischstäbchen und Co. hergestellt werden.
Ökologische Nachhaltigkeit
10 Jahre nach der Einführung des Reinheitsgebotes für alle FRoSTA Produkte wurde sich auch mit der Verpackung der Produkte auseinandergesetzt. Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Verpackung wurde zunächst geprüft, wo Verpackungsmaterial eingespart werden kann. Bei den Umkartons konnte der Materialeinsatz um ein Viertel verringert und entsprechend die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Kälteanlagen mit Wärmerückgewinnung, Biogasanlagen in denen die entstehenden Produktionsabfälle gleich weiterverwendet werden und Photovoltaikanlagen auf den Kühlhäusern, sind der FRoSTA-Standard. Die Deutsche Umwelthilfe bewertet seit einigen Jahren eine klimafreundliche Fuhrparkstrategie und zeichnete den Konzern bereits mehrmals mit der Grünen Karte aus. Denn, wer freiwillig ein kleineres Dienstfahrzeugmodell wählt, bekommt einen Bonus. Die Arbeitsgruppe „Klimaneutraler Fischereihafen“ wurde von FRoSTA als Initiator ins Leben gerufen. Auch über die Werksgrenzen hinaus möchte das Unternehmen zur ökologischen Nachhaltigkeit für den Standort Sorge tragen. „Gemeinsam mit anderen Unternehmen möchten wir Synergien bei der Energienutzung finden“, so Felix Ahlers.
Innovative Zukunftsideen
Aktuell wartet das Unternehmen auf die Genehmigung für ein Windrad am Standort Bremerhaven. Ein weiteres Projekt ist die Instandsetzung der Bahngleise im Fischereihafen. Sollte dieses Vorhaben erfolgreich sein, könnten viele Transporte zukünftig klimafreundlich auf die Bahn verlegt werden.
Mut zu Innovation verdient Anerkennung
„Ich freue mich, dass die FRoSTA AG den Preis gewonnen hat. Sie leistet einen überragenden Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft in Bremerhaven“, erläutert Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS. „Unser Ziel ist es, durch die Preisverleihung deutlich zu machen, dass das traditionelle Unternehmen mit seinem Blick für die Zukunft hohe Anerkennung verdient. Die zukunftsorientierte Transformation und die innovativen Ideen des Unternehmens in Zeiten des Wandels sollte Vorbild für andere Unternehmen sein. Mit der Preisverleihung möchten wir noch mehr Unternehmen zu Innovationen und Nachhaltigkeit motivieren“, so Schnorrenberger weiter.
Festakt mit geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft
Der Unternehmenspreis Weser-Elbe für die Seestadt Bremerhaven und den Landkreis Cuxhaven wird heute Abend im Rahmen eines Festaktes vor zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft vergeben. Beginnen wird die Feierstunde mit Grußworten von Melf Grantz (Oberbürgermeister von Bremerhaven) und Torsten Krüger (Landrat des Landkreises Cuxhaven), Gastredner ist Max Thinius, Europas führender Futurologe und Zukunftsgestalter.
Den Unternehmenspreis in Form der janusköpfigen Bronzeskulptur des Künstlers Prof. Bernd Altenstein überreichen Nils Schnorrenberger, Rolf Sünderbruch (Vorstandsvorsitzender der Weser-Elbe Sparkasse), Katja Link (Leiterin der Agentur für Wirtschaftsförderung für den Landkreis Cuxhaven, Torsten Krüger und Melf Grantz. Durch die Veranstaltung führt die freie Journalistin und Moderatorin Julia-Niharika Sen.
Mehr zum Unternehmenspreis Weser-Elbe: www.unternehmenspreis-weser-elbe.de
Mehr über FRoSTA: https://www.frosta-ag.com
Über den Unternehmenspreis
Der Unternehmenspreis Weser-Elbe für die Seestadt Bremerhaven und den Landkreis Cuxhaven wird durch die drei Stifter BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, die Weser-Elbe Sparkasse sowie den Landkreis Cuxhaven alle drei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende unternehmerische Leistungen in der gesamten Weser-Elbe Region, wobei der Fokus in diesem Jahr auf Innovationskraft und Nachhaltigkeit der Unternehmen lag. Über die Vergabe der Auszeichnung berät und entscheidet eine Jury aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die drei Stifter haben das Vorschlagsrecht und können jeweils bis zu vier Unternehmen aus der Region anhand eines Kriterienkataloges benennen.
Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt zusammen mit der Preisverleihung im Rahmen eines Festaktes. Der nicht monetär ausgestattete Preis wird in Form einer Bronzeskulptur verliehen, die eigens für diesen Zweck von Professor Bernd Altenstein, Bildhauer und Professor an der Hochschule für Künste in Bremen, entworfen wurde.
Für weitere Informationen und Fragen:
Tina Blatz-Ruhnau
Weser-Elbe Sparkasse
Bürgermeister-Smidt-Str. 24 – 30,
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 4800-70123
tina.blatz-ruhnau@wespa.de