Bargeld: Völlig überholt oder nicht wegzudenken?

Bargeld: Völlig überholt oder nicht wegzudenken?

Die Deutschen und ihr Bargeld

Die Menschen in Deutschland lieben Bargeld. Es ist hierzulande nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsinstrument. Laut der Deutschen Bundesbank werden etwa 74 Prozent aller Transaktionen mit Banknoten oder Münzen getätigt. Insbesondere bei kleinen Beträgen greifen wir gern zum Baren.

Andere Länder sind uns beim bargeldlosen Zahlungsverkehr weit voraus. Allen voran Schweden: Nur rund 19 Prozent aller Bezahlvorgänge werden dort in bar abgewickelt. Selbst kleine Beträge fürs WC oder als Unterstützung für Obdachlose werden dort per App bezahlt. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Doch aufgrund der Coronakrise begann auch bei uns ein Umdenken: Gerade das kontaktlose Bezahlen ist aus hygienischen Gründen auf dem Vormarsch. Immer mehr Leute bezahlen zudem mobil mit ihrem Smartphone.


„Dreckschleuder“ Bargeld

Wie schmutzig ist Geld? Das lässt sich klar beantworten: Es ist sehr schmutzig. Wir haben ein paar Fakten für Euch zusammengetragen:

  • Bis zu 3.000 Bakterien, Viren und sogar Kokain können auf einem Geldschein zu finden sein. Das ergab eine Untersuchung von New Yorker Forschern, die für das „Dirty Money Project“ weltweit Scheine untersuchten.
  • Der australische Dollar ist demnach der sauberste, der chinesische Yuan der dreckigste Schein der Welt, so ein internationaler Vergleich aus dem Jahr 2010.
  • Nehmen wir Scheine und Münzen nicht gerade in den Mund, sollten wir durch die Bargeld-Benutzung allerdings nicht krank werden. Das gilt auch aktuell während der Corona-Pandemie.
  • Wenn ein Geldschein schon sehr abgenutzt ist und daher die Sicherheitsmerkmale nicht mehr sichtbar sind, wird er von der Europäischen Zentralbank oder einer regionalen Zentralbank eingezogen.
  • Bei 5- und 10-Euro-Scheinen dauert es durchschnittlich 6 Monate, bis sie aus dem Verkehr gezogen werden. 200- und 500-Euro-Scheine halten dagegen rund 5 Jahre.

Ist bargeldloses Zahlen hygienischer?

Ja – wenn du komplett kontaktlos bezahlst, sei es mit der EC-Karte oder dem Smartphone. Sobald du aber das Terminal berührst, um deine Geheimzahl einzutippen, ist die Kartenzahlung wieder genauso sicher oder unsicher wie das Bezahlen mit Scheinen und Münzen – weil zig andere diese Fläche auch berührt haben.


Alternativen zum Bezahlen mit Bargeld

Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone

Hygienisch, bequem und intuitiv: Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone. Du kannst via Smartphone kontaktlos in den Geschäften bezahlen. Diese Verfügungen sind mit der digitalen Sparkassen-Card in der App „Mobiles Bezahlen“ und der Wallet App von Apple möglich. Das Smart­phone hat man als täglichen Begleiter immer mit dabei – damit kann man auf den Cent genau bezahlen – auch ohne Geldbeutel. Weitere Infos dazu findest du hier in unserer Internetfiliale oder hier.

Kontaktloses Bezahlen mit der Karte

Kontaktlos bezahlen bequem durch einfaches Vorhalten der Karte an das Bezahl­terminal – das Stecken der Karte ist nicht erforderlich. Das ist hygienischer als mit Bar­geld, da du die Karten nicht aus der Hand gibst. Kein lästiges Kleingeldzählen, keine PIN-Eingabe bei Beträgen unter 50 Euro. Weitere Infos dazu findest du hier in unserer Internetfiliale oder hier.

Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen mit Smartphone oder Karte?

Mittels der sogenannten „Near Field Communication“ (NFC) wird der Datenaustausch zwischen der Karte / dem Smartphone und einem speziellen Kartenlesegerät ermöglicht. Dadurch können Beträge an der Kasse durch ein simples Hinhalten der Geldkarte beglichen werden. Dieses Verfahren kann grundsätzlich als vergleichsweise sicher angesehen werden. Denn um den Datentransfer via Funk auslösen zu können, darf der Abstand zwischen dem Lesegerät und dem Chip auf der Bankkarte oder dem Smartphone maximal vier Zentimeter betragen. Ein Drittgerät kann die Daten beim Bezahlvorgang nur abgreifen, wenn es genau in der maximal vier Zentimeter großen Lücke zwischen Kartenlesegerät und Zahlungsmittel gehalten wird – im Alltag eine eher unwahrscheinliche Situation. Gleiches gilt auch für Situationen beispielsweise in einem überfüllten Bus. Denn auch hier dürfte das Drittgerät maximal vier Zentimeter von dem Karten- oder Smartphone-Chip entfernt sein und der Anwender dabei müsste genau wissen, wo sich der Chip aufhält oder aber wissen, dass der Verbraucher die entsprechende Software auf dem Smartphone aktiv ist.


Rund um die Münzen

Wo werde ich meine Münzen los?

Portemonnaie voll mit Kleingeld? Wir haben ein paar Ideen für Euch:

Münzeinzahlung im Supermarkt

Vielleicht hast du sie auch schon mal gesehen, die Münzeinzahlungsgeräte bei EDEKA, Kaufland und Co.. In vielen Supermärkten gibt es sie bereits. Hier erhältst du nach Einzahlung einen Wertcoupon und kannst diesen direkt beim Einkauf einlösen. Die Händler profitieren ebenfalls davon, wenn du dein Kleingeld direkt dort abgibst, wo es wieder benötigt wird.

Spendenboxen an Kassen in Geschäften

In vielen Geschäften stehen Spendenboxen bereit. Hier kannst du dein Kleingeld loswerden und gleichzeitig noch etwas Gutes tun.

Es geht auch ohne Kleingeld

Wir haben ein paar Beispiele aufgeführt:

Parkgebühren per App bezahlen

Wer kennt es nicht? Du stehst vor einem Parkscheinautomaten und willst einen Parkschein ziehen. Der Parkschein akzeptiert nur Münzen und im Münzfach deines Portemonnaies herrscht gähnende Leere. Kein Problem: An vielen Parkschein-Automaten befindet sich ein Aufkleber, mit einem Hinweis auf eine App, die den Parkschein ersetzt und mit der du bequem die Gebühren per Smartphone bezahlen kannst.

„Aufrunden bitte“ – Kein lästiges Kleingeld mehr im Portemonnaie

In vielen Geschäften kann an der Kasse nicht nur bezahlt, sondern auch gespendet werden. Der zu zahlende Betrag wird aufgerundet und man bekommt kein Kleingeld zurück, das das Portemonnaie füllt und unnötig schwer macht.

Sparen im Sparstrumpf oder Sparschwein – Keine gute Idee

Das Sparschwein hat ausgedient – jedenfalls wenn es um die Zinsen geht. Denn auch nach der Leitzins-Erhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) rentiert sich diese Form der Geldanlage nicht mehr. Auch wenn es bald wieder Zinsen auf dem Sparkonto geben sollte, kann das die Geldentwertung durch die hohe Inflation nicht ausgleichen.

Stellt sich nun für Eltern nur noch die Frage, welche Anlageformen für ihren Nachwuchs überhaupt noch sicher und lohnend sind. Viele setzen bei der Vermögensbildung ihrer Kinder oftmals noch auf Sparbücher oder Tagesgeldkonten. Besser und deutlich renditestärker für einen langfristigen Kapitalaufbau sind Anlagen in Aktien oder Fonds. Unsere Beraterinnen und Berater helfen bei diesen Themen gerne weiter.


Blick in die Zukunft: Wird das Bargeld in Deutschland abgeschafft?

Wir nehmen insgesamt ein verändertes Bezahlverhalten wahr. Kunden nutzen immer häufiger Alternativen zum Bargeld, wie das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard oder das mobile Bezahlen mit dem Smartphone. An unseren Geldautomaten nehmen wir einen kontinuierlichen Rückgang der Bargeldabhebungen wahr. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung von Bargeld weiter abnehmen wird. Hinsichtlich der Bargeldautomaten werden wir uns am Kundenverhalten orientieren. Solange Bargeld benötigt wird, werden wir die Bargeldversorgung für unsere Kunden sicherstellen. Nach wie vor weisen wir das mit Abstand größte Netz als Geldautomaten vor. Deutschlandweit gibt es über 23.000 Geldautomaten der Sparkasse.

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Kommentare


Jan Dijkstra schreibt am 18.10.2023 um 14:35 Uhr:

Dass sogar Kokain auf Geldscheinen zu finden ist, hätte nicht gedacht. Ich habe jahrelang Münzen gesammelt, die ich nun verkaufen muss. Morgen wende ich mich dafür an einen erfahrenen Fachmann für den Münzen-Ankauf.